Die AfD lädt ein – und alle kommen. Danke, Herr Dekan/ Rektor! Deeskalation statt Populistenfalle

#Die AfD lädt ein – und alle kommen. Danke, Herr Dekan/ Rektor! Deeskalation statt Populistenfalle

Universitäten sind Orte der abwägenden Vernunft, Austausch und Diskurs sind wesentliche Elemente des akademischen Betriebes.
Was sich diese Woche an unserer Universität abspielte, war unvernünftig und einer Universität schlicht unwürdig.
Ja, viele AfD-Forderungen sind schier unerträglich, keine Frage.
Aber: Fast jeder vierte Sachsen-Anhalter wählte im vergangenen Jahr diese Partei und machte sie so zur zweitstärksten Fraktion im frei gewählten Parlament. Diese populistische Partei ist nicht verboten und wird auch nicht vom Verfassungsschutz beobachtet. Sie ist vor allem eine Zumutung, vielleicht auch eine Bedrohung, aber sie ist vor allem eines: da, mit Abgeordneten im Parlament vertreten und nun zum ersten Mal auch mit einer Hochschulgruppe auf unserem Campus präsent. Und sie ist zweifelsohne auch „da“, weil es ihr oftmals zu leicht gemacht wird, weil ihre populistischen Forderungen unwidersprochen bleiben, weil Medien mancherlei zu verknappt formulieren mögen und vor allem, weil zu oft über jedes „Stöckchen gesprungen“ wird, das die Populisten dem politischen und medialen Betrieb „hinhalten“. Seit gestern zählt eindeutig auch der Dekan der Fakultät für Humanwissenschaft zu jenen, die den dumpfen AfD-Populismus schlicht mit einem nicht minder unvernünftigen Mehr an schriller Lautstärke zu übertrumpfen versuchen. Die AfD lädt ein – und alle kommen. Danke, Herr Dekan! Darauf können Sie wahrlich „stolz“ sein.[1]

Schon die Vor-Veranstaltung im selben Hörsaal, genehmigt von der Universitätsleitung, verschaffte der Veranstaltung der AfD-Hochschulgruppe nur unnötig Publicity und machte zudem die nachfolgende ursprüngliche Veranstaltung der Campus Alternative undurchführbar. Die Universitätsleitung heizte die Stimmung letztlich an und hat so Anteil an bundesweit wahrgenommenen Bildern im Netz und im TV von (echten oder vermeintlichen) Magdeburger Studenten, die nicht durch akademische Leistungen auffielen, sondern durch Lärm, Radau und Gewalt.

Wir appellieren daher an Universitäts- und Fakultätsleitung(en) und Studentenschaft: Gewalt und Störung sind keine Mittel der politischen Auseinandersetzung. Lassen wir uns als demokratische Studentinnen und Studenten wie auch als studierende Demokratinnen und Demokraten von der AfD nicht aus der Ruhe bringen, lasst uns vernünftig bleiben.

Junge Union Magdeburg und Ring Christlich-Demokratischer Studenten Magdeburg


[1] www.mz-web.de/magdeburg/boeller-wurf--pruegelei-polizeieinsatz-bei-afd-auftritt-an-der-uni-magdeburg-25529106

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